Reisetagebuch von der
Ape, der Corina und dem Markus
Hannover/ Piemont/
Hannover August bis Anfang Oktober 2002
(... hier muss auch noch etwas
ergänzt werden...)
28.September 2002
Otterswang / Bad
Schussenried / Bad Buchau / Göfingen / Klosterkirch / Münsingen / Bad
Urarch / Metzingen / Wendlingen / Esslingen
Der Grillplatz bei
Aulendorf hat sich als ein ruhiger und schöner Schlafplatz bewährt.
Heute sehen wir zum ersten Mal wieder die Sonne. Der Sonnenaufgang ist
herrlich, doch merkt man mittlerweile, dass es nicht mehr Sommer ist- es
ist halt morgendlich sonnig und kalt.
Das soll uns aber egal
sein, denn die Sonne ist uns das wichtigste, zumal unsere Ape sehr gut
heizt. Wir fahren, wie abends verabredet, zu Alex und Johanna von „Casa
Moto“ und frühstücken zünftig. Anschließend verbringen wir die Zeit mit
dem Austausch von Erfahrungen, Alex gibt uns wertvolle Tipps bezüglich
der Behördengänge in Deutschland, und dem erstellen von verschiedensten
Photos.
Aber auch hier heißt es
Abschiednehmen, denn unser Ziel ist heute eigentlich „Birkenau“ bei
Heidelberg. Also los geht es über wunderschöne kleine Sträßchen gen
Norden, denn Jochen wartet auf uns, und obwohl wir ein wenig skeptisch
sind bezüglich der Länge der Strecke, wollen wir es versuchen!
Um 18.00h haben wir es
grade mal bis zum Ortseingang Esslingen geschafft, nun plagt uns auch
noch das schlechte Gewissen, denn auch in Esslingen wohnt eine super
liebe Wampe, die es uns wahrscheinlich sehr übel nehmen würde, wenn wir
nicht wenigstens „Guten Tag“ sagen würden. Also fahren wir kurz zum Ulli
und der Helke, die sich natürlich wahnsinnig freuen und uns gar nicht
mehr weg lassen wollen. Was sollen wir bloß tun? Die Gastfreundschaft
nutzen oder noch
130 km nach Birkenau
fahren, was heißen würde, dass wir erst spät nachts beim Jochen ankommen
würden. Nach langem hin und her entscheiden wir uns schweren Herzens
Jochen abzusagen, dieser fährt übrigens morgen nach Finnland und ist
deshalb nur heute zu besuchen, und bleiben in Esslingen.
Oben erwartet uns schon
ein leckeres Abendbrot und Wein vom Feinsten. Wir lassen den Abend mit
netten Gesprächen ausklingen und sind gespannt, was der morgige Tag an
Abenteuern bringt.
29 September 2002
Esslingen / Mettingen /
Remseck / Marbach / Hessigheim / Mundelsheim / Heilbronn / Gundelsheim /
Obrigheim / Eberbach / Erbach / Emsbach / Vielbrunn / Hainhaus
Morgens erwachen wir
erfrischt und vom abendlichen Duschvorgang gesäubert im Wohnzimmer, von
Helke und Ulli, aus Esslingen, auf. Der Blick auf die Stadt ist vom
Morgennebel noch verschwommen, doch wir wissen, dass heute die Sonne
lachen wird. Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir die Ape und
auf geht es Richtung Heidelberg. Wir fahren über die Jägerhütte zum
Neckar auf wunderschönen kleinen Strassen und genießen unsere
Langsamkeit, das Morgenlicht und die Natur. Zur Mittagszeit sind wir in
Höppingheim und erklimmen den Weinberg zu unserer rechten Hand. Der
Ausblick ist grandios! Unter uns der Neckar der sich wie ein Hufeisen an
Höppingheim herumschlängelt inmitten der besten „Trollinger Trauben“,
wie uns mehrere SpaziergängerInnen, mit denen wir immer wieder ins
Gespräch kamen und die von unseren Abenteuern und Erlebnissen wissen
wollten, wobei unsere Ape, ob ihres schönen Aussehens ständig gelobt
wurde, erklärten.
Neben unserer
Fertigsuppe, die wir uns bei dieser traumhaften Aussicht zu Gemüte
führten, hatten wir also unsagbar viele Gespräche, ein Pärchen machte
sogar ein Foto, die in ihrer Gesamtheit alle sehr erfrischend waren.
Nach zwei Stunden in der Sonne hieß es dann: weiter geht’s!
Also viele kleine
Strassen, aber auch Bundesstrassen, denn unser Fernziel liegt heute bei
Erbach. In Erbach angekommen, es ist mittlerweile 18.00h, trauen wir
unseren Augen nicht. Da steht doch tatsächlich am Straßenrand die
Schwester von unserer Ape und hat sogar ein deutsches Nummernschild, TÜV
und keine Sicherheitsgurte!!! Genau wie wir es wollen. Nach einem
Fotoshooting setzen wir uns zuversichtlich in das Apilein und fahren auf
und am Limes vorbei Richtung Vielbrunn/Hainhaus, denn dort wollen wir
uns einen Schlafplatz suchen. Den wir natürlich auch finden. Probleme
bereitet uns gerade die Ape, ist sie bis eben tadellos gelaufen, so will
sie nun kein Gas mehr annehmen und immer wieder ausgehen. Wir sind ein
wenig verzweifelt, sollte der Vergaser schon wieder dreckig sein, ein
Problem was schnell zu beheben wäre, aber was wenn wir ihr doch zu viel
zu muten und sie nun andere Probleme hat, die nicht so einfach reparabel
sind? Aber heute ist es schon zu dunkel und wir werden sie morgen
untersuchen!
30. September 2002
Hainhaus (Odenwald)
Lützelbach Breuberg Mömlingen Großostheim Mainhausen
Seligenstadt Bruchköbel Altenstadt Nidda Laubach
Homberg/Ohm Rauischholzhausen Bracht
8.00h unsere Sachen sind
gepackt.
Der Espresso will nicht
so recht schmecken, es ist so kalt draußen, dass der Espresso schon beim
eingießen seine Hitze verliert. Unser Schlafplatz ist nett (zwischen
Vielbrunn und Hainhaus/Odenwald), aber nahe an der Landstrasse gelegen.
Wir sind erstaunt wie viele Autos an uns vorbeisausen. Also packen wir
schnell zusammen, fahren die erste Bäckerei an, nehmen Bohnenkaffee,
(eine Beleidigung für den Espressoverwöhnten Gaumen) und Kuchen zu uns
und weiter geht’s zum Baumarkt „Zweitaktöl“ kaufen.
Dort angekommen
(Großostheim) haben wir eine von vielen netten Begegnungen:
ich schaue auf die
Karte, überlege wie wir zu Kerstin und Babsch weiter fahren können,
wobei Markus gerade erfolgreich von seinem Zweitaktölkauf kommt, als ein
Mann vor uns stehen bleibt und uns Italienisch anspricht. Er hat unser
italienisches Nummernschild gesehen und geht natürlicherweise davon aus,
dass wir ItalienerInnen sind. Er ist übrigens einer der wenigen, die mit
diesem Nummernschild etwas anfangen kann. Deutsche Leute schauen zwar
verwundert uns und die Ape an, aber dass wir ein anderes Nummernschild
haben registrieren sie nicht. Also nettes Gespräch auf Italienisch und
Deutsch. Er regt an, dass wir für eine Pizzeria Werbung machen sollten!
Weiter geht’s gen
Norden. In Hainburg bei Seligenstadt werden wir wieder von einem
Italiener angesprochen. Diesmal in der Ape sitzend und auf das grüne
Licht der Ampel wartend. Natürlich Italienisch sprechend, möchte er von
uns wissen, was wir in „Madonnas Namen“ mit der Ape in Deutschland
treiben. Diese Unterhaltung fällt sehr kurz aus, die Ampel wird grün und
er muss links abbiegen, wir geradeaus weiterfahren. Ein kurzes Hupen,
freundliches Winken und seliges Lächeln sind seine nonverbalen
Abschiedsworte.
Abends kurz vor
Sonnenuntergang kommen wir bei Kerstin und Babsch in Rauischholzhausen
an, leider müssen wir feststellen, dass beide nicht da sind! Stattdessen
kommt eine, vom Motorengeräusch der Ape neugierig gewordene, Nachbarin
zu uns und lädt uns spontan zu Kaffee (mit heißer Milch!!!) und Kuchen
ein. Nach einem netten Plausch fahren wir weiter nach Bracht zu dem
Grillplatz der uns durch das „Familientreffen der Wampe“ bekannt ist.
Zelt aufgebaut und flugs ein Feuerchen entfacht, Kartoffeln hinein
geschmissen und fürs Abendbrot ist gesorgt. Der Sternenhimmel ist genial
und wir lassen den Abend ausklingen mit dem Wissen, das es unsere letzte
Nacht unter freiem Himmel sein wird, denn morgen Abend wollen wir wieder
in Hannover sein.
1.Oktober 2002
Bracht Haina
(Kloster) Bad Wildungen Fritzlar Baumatal
Kassel Hannover/Münden Uslar Dassel Stadt Oldendorf Gronau/Leine
Hemmingen Hannover/Glocksee
nach über einem Monat
kommen wir mit unserer Ape um 19.45h in Hannover an der Glocksee an. Ein
wunderschönes Ankommensfest erwartet uns inklusive
Willkommentransparent, Sekt und vielen lieben Menschen.
Heut ist die Ape ihre
längste Etappe gefahren (260 km)
und das ohne zu mucken.
Los ging es morgens um
8.30h von Bracht über Haina (Kloster) an den Kasseler Bergen vorbei
Richtung Hannover. In Dassel an der Kreuzung nach Holzminden/ Einbeck
fahren wir an der Eisdiele „Calabria“ vorbei. Der Wirt von dem Geräusch
der Ape angelockt, will seinen Augen nicht trauen. Leider ist er so weit
von uns entfernt, das wir ihn akustisch nicht verstehen können, aber
seine Mimik und Gestik spricht auch so Bände. In einer für Italiener
gängigen Bewegung führt er die Finger zu einer Knospe zusammen und
unterstreicht mit einer auf und ab Bewegung ein jedes ausgesprochene
Wort. Auch er möchte um Madonnas willen wissen, was uns, und vor allem
die Ape in die Norddeutsche Tiefebene treibt. Hätte er jemanden neben
sich stehen gehabt, so hätte er diese Person bestimmt gebeten ihn zu
kneifen, weil es schier unglaublich für ihn war.
(...Fortsetzung
folgt...) |